Leseverständnis beim Lesen lernen

Ziel des Lesen Lernens ist das Leseverständnis. Dieser Prozess beginnt mit einfachen Worten bis hin zu komplexen Texten. Je früher Leseanfänger lernen, dass Lesen Sinn ergibt, desto weniger langweilig empfinden sie das Lesen. Was nutzt es nach spannenderen Texten zu suchen, wenn die Kinder nicht verstehen was sie lesen, da die Texte für sie noch zu schwierig sind?

Steigerung der Übungen vom Lesen lernen zum Leseverständnis:

1. Einwort Lesen lernen:
Zuordnung von Wort zum Bild
Wort-Memory + Wort-Domino

2. Zweiwort Lesen lernen:
Zuordnung von Wort zu beschriebenem Bild
z.B. gelbe Bluse, alte Hose

3. Sätze Lesen lernen:
Bildunterschriften zuordnen
Malblätter zum Weitermalen
Arbeitsanweisungen lesen
Kochrezepte lesen

Leseanfänger greifen gerne zu Witzbüchern oder Scherzfragen. Die kurzen Texte sind schnell durchgelesen und bieten als Belohnung das Verstehen des Witzes. So wird das Leseverständnis spielerisch geübt. Aber nicht jedes Witzbuch eignet sich für Erstklässler.

Einige Witze würden Kinder, die das Lesen erst lernen auch nicht verstehen, wenn man sie ihnen vorliest, weshalb man Leseanfänger beim Lesen lernen auch begleiten sollte. Haben sie den Sinn aber verstanden, werden die Kinder den Witz oder die Scherzfrage gerne weiterstellen.

Was kann man zusätzlich tun, damit Leseanfänger gerne lesen?

1. Das dialogische Lesen:
Unterschied zum reinem Vorlesen
Das dialogische Lesen / gesprächsorientierte Lesen in Einzelförderung fördert das sinnentnehmende Lesen sowie die Sprachentwicklung deutlich.

2. Das Lesen lernen in Rituale einbauen
regelmäßig Lesen
Dauer des Lesens (auf 5 Min. lesen folgen 5-10 Min. darüber reden)

2.1 Atmosphäre (Lesezimmer, Sofa, Teppich)
Schaffen Sie mit dem Kind zum Lesen eine gemütliche Leseatmosphäre, denn so kann sich das Kind wohl fühlen und öffnet sich leichter fürs Lesen lernen.

2.2 Lob und Spaß sind wichtig beim Lesen lernen
Loben Sie viel und lassen Sie die Kinder die Schwerpunkte setzten, denn das motiviert und die Kinder bekommen so Spaß am Lesen.

3. Verständnisfragen fürs Leseverständnis
Mit welchen Fragen kann ich das Leseverständnis abfragen und zum Sprechen motivieren? Dazu eignen sich offene Fragen -> W-Fragen
Durch das Einbinden des Leseanfängers in die Geschichte / den Sachtext, wird er aufmerksamer, er versteht die Zusammenhänge besser und vergrößert so seinen Wortschatz.

3.1 Wiederholung und Korrekturen beim Lesen Lernen
Erweitern Sie mit wenigen Worten die Aussagen des Kindes. So können Sie auf liebevolle Weise das Lesen lernende Kind auch verbessern. So ermutigen Sie ruhige Kind immer ein bisschen mehr zu sagen als es von sich aus sagen würde. Dadurch erweitert sich der Wortschatz des Kindes und es gewinnt Selbstvertrauen, dass es den Lesetext versteht.
Fragen Sie falls nötig noch einmal nach und bringen Sie das Kind, wenn möglich auf lustig Art und Weise dazu mehr zu erzählen. So wird das Kind ermutigt neu hinzugelernte Wörter gleich anzuwenden, indem es die gerade erlebte Sprache gleich selbst benutzt.

4. Buchauswahl zum Lesen lernen
Nicht jedes Buch ist für jedes Kind / jeden Lesebegleiter gleich gut geeignet.
Wenn Sie auf die Kenntnisse und Fähigkeiten des Kindes eingehen, können und wollen die Kinder mit Ihnen gerne lesen.

4.1. Kind setzt Schwerpunkte
Die Interessen und Lesefähigkeiten der einzelnen Kinder sind sehr unterschiedlich. Am besten fängt man mit einem einfachen Niveau an und steigert nach und nach. Es könnte aber auch sein, dass auch dass der ausgewählte Text noch zu schwierig ist, dann sollte man erst noch einmal einfachere Texte auswählen.

4.2. Steigerung beim Lesen lernen
Gehen Sie beim Lesen lernen von Büchern mit vielen Bildern zu Büchern mit wenig Bildern, von wenig Text zu viel Text, von kürzeren Büchern zu längeren Büchern, von einfachen Texten zu schwereren Texten. Lassen Sie sich von den Kindern leiten. Meine Literaturliste gibt Ihnen einige Anregungen und Unterstützung bzgl. des Leseniveaus gerade bei Kindern die Lesen lernen.

4.3 Persönlicher Bezug
Aber auch die eigene Beziehung zum Buch ist sehr wichtig. Nur was man selbst schätzt kann man weitergeben. Gerade am Anfang ist der Spaß und die Lesefreude sehr wichtig, damit sich eine Lesekultur einstellen kann.

5. Für welche Kinder sind Lese-Lern-Helfer?
Welche Kinder profitieren von einer individuellen Leseförderung?
– Leseanfänger
– Kinder mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche
– Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung
– Kinder aus bildungsfernen Schichten
– Kinder die bereits Spaß am Lesen haben
– Alle Kinder

Durch eine gezielte Leseförderung beim Lesen lernen kann sowohl die positive Einstellung zu Büchern, als auch das Wissen und der Umgang mit dem Inhalt von Büchern weitergegeben werden.