geistige Entwicklungsverzögerung

Lernprobleme:..Entwicklungsverzögerung..Sprachstörung..Dyskalkulie..

Lesen lernen trotz geistiger Entwicklungsverzögerung, Behinderung oder Down Syndrom?

Kinder mit geistiger Entwicklungsverzögerung, Behinderung oder Down-Syndrom haben mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Jedes Kind hat ganz individuelle Eigenschaften, auch wenn es im unterschiedlichen Maße geistig Behindert ist. Das gilt für das Temperament, das Aussehen und die körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Aber jedes Kind, egal ob ohne oder mit Behinderung ist eine einzigartige Persönlichkeit. Es ist in erster Linie ein Kind, und die Tatsache, dass es eine Entwicklungsverzögerung hat, ist erst in zweiter Linie wichtig.

Foto: privat

Trotzdem wünscht man sich für jedes Kind, ob ohne oder mit Entwicklungsverzögerung oder Behinderung, z.B. Down Syndrom, dass es möglichst normal aufwächst und die Grundfähigkeiten (neben laufen und sprechen) auch lesen, schreiben und rechnen erlernt. Gerade Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom benötigen eine Menge Ermutigung und nicht Entmutigung.

Kinder mit Entwicklungsverzögerung können mit Hilfe der Anlauttabelle zwar einfache Texte lesen, benötigen hierfür aber Lesetexte, Spiele, Übungen oder Arbeitsblätter mit kurzen, einfachen Wörtern; kurze Texte alleine reichen nicht aus. Erstlesebücher mit ihrer ersten Lesestufe haben zwar oft kurze Texte, sind aber für Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung oder Down Syndrom nicht besonders gut geeignet, da sie mit zu langen und komplizierten Wörtern und Sätzen geschrieben sind.

Jeder Legasthenietrainer kann durch Übungen und Tests in der Förderdiagnostik nachweisen, dass Kinder mit der Diagnose Entwicklungsverzögert, geistig Behindert oder Down Syndrom mit dem Erkennen der einzelnen Buchstaben schon so viel zu leisten haben, dass sie mit dem Erkennen von Buchstabenkombinationen (au, ei, ch, sch, …) oft überfordert sind. Um das traditionelle Übungsmaterial für Kinder mit Entwicklungsverzögerung / geistiger Behinderung / Down Syndrom zu erweitern, verzichte ich bei den ersten Geschichten auf Wörter mit Buchstabenkombination. Diese einfachen Lesetexte sind gute Leseübungen, die auch Kindern mit geistiger Entwicklungsverzögerung Spaß machen, da sie damit früher sinnverstehend lesen können.

Die Bedeutung der Stufen des Leselernprozesses für Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung oder Down Syndrom

Durch meine Arbeit mit leseschwachen Kindern weiß ich, dass Leseförderung ein vielschichtiges Thema ist. Eine gezielte Hilfe und Förderung für Kinder mit geistiger Behinderung bedarf aller Stufen des Leselernprozesses, was gerade in der Primarstufe beachtet werden muss. Hier ein kurzer Überblick zu den einzelnen Modulen im Anfangsunterricht:

1.) Für die Wahrnehmungsförderung und das Interesse an Büchern wird in der Kindergartenarbeit immer mehr getan.
2.) Die Unterrichtskonzepte für den ersten Umgang mit Buchstaben und Silben werden immer besser.
3.) s.u.
4.) Fürs Textverständnis von immer längeren Texten gibt es Übungen und Arbeitsblätter.
5.) Fürs Textverständnis von immer komplexeren Texten gibt es Übungen und Strategien.

Für 3.) gibt es zu wenig einfache Texte und erfolgreiche Übungen für die Lesetherapie von Kindern mit Entwicklungsverzögerung. Kürzere Texte, bzw. Texte in großer Schrift reichen beim Erlernen der Schriftsprache nicht aus. Eine Fremdsprache versteht man auch nicht deshalb besser, indem sie lauter gesprochen wird. Wenn vorangegangene Stufen im Leselernprozess nicht gefestigt sind kommt es zu Problemen in Stufe 4.) und 5.).

Aus diesem Grund habe ich für die Leseförderung für Kinder mit geistiger Behinderung das innovatives Förderkonzept entwickelt, welches aus folgenden Bausteinen besteht:

Ergänzte Lesestufen für Kinder mit Entwicklungsverzögerung / geistiger Behinderung / Down Syndrom

zu 2.) Vorstufe: Behandlung und Wiederholung von Buchstaben mit Hilfe leichter Geschichten
(erst Vokale und stimmhafte Konsonanten, später Plosivlaute und seltenere Buchstaben).
zu 3.) Kurze, einfach zu lesende, aber spannende Geschichten
– Stufe A: lautgetreue Texte, nur aus buchstabengetreuen Wörtern
– Stufe B: Stolpersteine wie „ei“, „eu“, „ch“, „sch“, „st-/sp-“ werden gezielt eingeübt.
– Stufe C: Einfache Wörter, zzgl. alle Funktionswörter (ich, ihm, wie, …)
– Stufe D: Sicherung des Grundwortschatzes

Viele Leser haben bei Tests bestätigt, dass durch dieses Aufbautraining in der Leseförderung, Kinder mit Entwicklungsverzögerung / geistiger Behinderung / Down Syndrom den Textinhalt besser verstehen und so schneller zu erfolgreichen Erstlesern werden. Für eine gezielte Förderung, muss weiterhin für jedes Kind mit geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom eine gezielte Diagnose gestellt werden, da jedes Kind mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom auf einem anderen Gebiet seine Defizite hat. Gerade bei Kindern mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom muss man nicht nur die einzelnen Stufen der Wahrnehmung berücksichtigen, sondern auch den Leselernprozess genau einhalten, damit man auch bei Kindern mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung oder Down Syndrom auch einen Lesefortschritt erzielen kann und sich die Symptome einer Lese-Rechtschreibschwäche verringern.

-> Die Stufen des Leselernprozesses im Detail
-> Unterschied Lesen lernen und Schreiben lernen
-> Definitionen in der Lautlehre

So können Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom flüssig lesen lernen

Diese Geschichten für Kinder mit Entwicklungsverzögerung, unterstützen die Leseförderung durch ein didaktisch neues Konzept, so können Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom lesen üben und haben bald das Gefühl:
„Ich kann selberlesen!“

Start mit den Buchstaben:
Buchstabenkarten-> Lautkarten oder Lauttabelle
Das bereits in der Sprachheilpädagogik bewährte Konzept der einzelnen Laute für die Buchstaben, gibt es jetzt für das ganze Alphabet zzgl. Sonderlaute eine komplette Lauttabelle.
-> Während der Einführungsphase nur hier erhältlich.

Üben der Buchstaben:
1. Vokale
2. dehnbare Konsonanten (l, m, n, …)
3. Plosivlaute (k, t, p, …)
Die Übungsblätter von „Mit Moro lesen lernen“, berücksichtigt diese Kriterien.
Seit Oktober 2010 gibt es in der Lese-Drehscheibe (Online-Zeitschrift für Kindergarten/Grundschule) eine Fortsetzungsgeschichte mit Moro.

Für die individuelle Leseförderung von Kindern mit geistiger Entwicklungsverzögerung / Behinderung / Down Syndrom braucht man zusätzliche Lesetexte in jeder Stufe. Folgendes Übungsmaterial hat sich bei uns in der Praxis bewährt:

Bücher für Kinder mit Entwicklungsverzögerung / geistiger Behinderung / Down Syndrom
Wenn alle Buchstaben eingeführt sind, wollen Erstklässler Texte/Geschichten/Bücher lesen. Bis ein flüssiges Lesen mit Wörtern aller 52 Buchstaben beherrscht wird, sollten Kinder mit geistiger Behinderung / Down Syndrom beim Lesetraining nicht überfordert werden. Denn nur durch Leseerfolg wächst Lesemotivation und Lesefreude.
Hier setzt die Leseförderung der SELBER-LESEN-Reihe „Mara und Timo“ an. -> Leseprobe
Für diese Bücher für Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom gibt es passende Verständnisfragen im Antolin.

Gute Lernsoftware für Kinder
Lesen 1Zur Leseförderung in der Schule oder Zuhause gehört auch die gezielte Förderung von Teilleistungsstörungen der Wahrnehmung. Hierfür, wurden 15 Lernspiele zum Lese-Rechtschreiberweb entwickelt. Dieser Spiele-Baukasten ist lernpsychologisch durchdacht und fördert schwerpunktmäßig das differenzierte Hören und den routinierten Umgang mit Buchstaben und Lauten, z.B. Raumlage b d p q.

Vom Einfachen zum Schwereren:
4. Diphthonge (ei, au, eu)
5. Dehnungen (ie, -h)
6. Umlaute (ä, ö, ü, äu)
7. Mehrgraphen (ch, sch, …)
8. besondere Grapheme (st-/sp-)
9. Fremdwörter (z.B. Jeans, Garage)
Erst ab dieser Stufe gibt es von vielen Verlagen Bücher als Lesebausteine für Erstleser von wenig Text bis hin zu langen Geschichten, die man als praktische Hilfe und als Übungen von Kindern mit geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom gut einsetzen kann.

Individuelle Leseförderung von Kindern mit geistiger Entwicklungsverzögerung / Behinderung / Down Syndrom

Trotz eines einheitlichen Unterrichtes in der Förderschule stehen die Schüler bereits in der 1. Klasse auf verschiedenen Stufen der Lesekompetenz. Da gerade Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom anfänglich nur Buchstabe für Buchstabe lesen, haben sie mit Wörtern, die Buchstabenkombinationen enthalten meist große Probleme.

Wir erfahrenen Leser wissen dass „E-I-N F-R-E-U-N-D“ – „ain Froind“ ausgesprochen wird. Wenn aber Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung oder Down Syndrom aber nicht verstehen, was sie lesen (insbesondere Jungs), wie lange probieren sie es dann noch? Warum sind Bücher und Geschichten für Erstleser zwar kurz, aber mit der vollen Komplexität der deutschen Sprache behaftet?

Erwachsene, die nie Probleme beim Lesen hatten, können sich das oft nicht vorstellen, dass lesen lernen sehr schwer sein kann. Wie können nun Eltern, Lehrer und Erzieher eine Lesestörung (LRS) vorbeugen oder überwinden helfen? Um eine LRS behandeln, evtl. beheben zu können, ist ein gezielter Test für die Diagnostik nötig. Die Früherkennung der LRS ist sehr wichtig, da je früher man sie erkennt, desto besser kann man ein Basistraining auf Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung, bzw. Down Syndrom abstimmen und sie fördern.

Folgende Unterrichtsideen und Übungen machen den Kindern sehr viel Spaß:
„Buchstabentage, Wortbaustelle, Lesedose, Schwingen, Zeichnen, Bewegungsübungen, …

Damit das Leseverständnis bei Grundschulkindern früher eintritt und somit der Leseerfolg und die Leselust sich entwickeln können, habe ich gezielt Geschichten für Leseanfänger und zur Leseförderung geschrieben, die nur aus Wörtern ohne Buchstabenkombination bestehen. Daher kann man diese Geschichten sehr gut zur Therapie und zur Leseförderung für Kinder mit Entwicklungsverzögerung, geistiger Behinderung oder Down Syndrom an der Förderschule einsetzen. Denn nur durch Übung lernt man Lesen.

Wenn Kinder gerne lesen, werden sie feststellen, dass ein gutes Buch, wie ein guter Freund sein kann. Ersetzen kann ihn ein Buch nicht, aber man kann mit einem Buch viele neue Abenteuer erleben und dadurch den Horizont erweitern.

„Stiftung Lesen“ schreibt unter „Thematische Buchtipps 2009 – Die Schule geht los“: „So motiviert man Kinder ab 6-7 Jahren!“

-> Leseprobe

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© Birgit Sommer, Kinderbuchautorin für Leseanfänger