Wahrnehmungsförderung bei Legasthenie

Legasthenie/LegasthenikerProblem der PhonetikWahrnehmungBücher

Auf der einen Seite ist Legasthenie laut Studien nicht heilbar.
Auf der anderen Seite belegen viele Studien, dass Legastheniker eine Wahrnehmungsstörung haben. Daher sollten alle Sinne eines Legasthenikers geschult werden, denn die Wahrnehmung ist Voraussetzung fürs Lesen und Schreiben, dies wird in vielen Kindergärten unterstützt, sollte aber im häuslichen Umfeld, wie auch in der Arbeit mit Legasthenikern berücksichtigt werden.

Nachfolgend die verschiedenen Wahrnehmungsstufen, die bei der Förderung von Legasthenikern geübt werden können, sowie ihre Auswirkungen auf den Deutschunterricht:

Bei Legasthenie:
Berücksichtiung der verschiedenen Wahrnehmungsbereiche

1. Visuelle Wahrnehmung bei Legasthenie
2. Auditive Wahrnehmung bei Legasthenie
3. Raumlage/-orientierung bei Legasthenie
4. Serialität bei Legasthenie

1. Visuelle Wahrnehmung bei Legasthenie


Formkonstanz: Das Erkennen gleicher Formen unterschiedlicher Größe.

1.1. Optische Figur-Grund-Wahrnehmung:

Ein Legastheniker muss verschiedene Bilder erkennen können.
-> Die Formdifferenzierung ist Voraussetzung für ein Umdenken der Buchstaben in die richtigen Laute.

1.2. Optische Differenzierung

Auch Legastheniker erkennen gleiche und ungleiche Bilder und Formen und können diese zuordnen.
-> Dies ist Voraussetzung damit ein Legastheniker ähnlich aussehende Buchstaben nicht miteinander verwechselt.

1.3. Optisches Gedächtnis

Legastheniker sollten sich Gesehenes (Bilderbuch/Memory) merken können.
-> Schließlich muss ein Legastheniker die verschiedenen Bedeutungen der einzelnen Buchstaben Diphthonge, Umlaute und deren Beziehung auch auseinander halten können. Dies ist eine wichtige Funktion im späteren Umgang mit Buchstaben, Wortteilen und Wörtern.

2. Auditive Wahrnehmung bei Legasthenie


Phonetische Differenzierung (Lautdifferenzierung)

2.1. Akustische Figur-Grund-Wahrnehmung:

Legastheniker müssen das Wesentliche aus dem Gehörten erfassen können (Wörter verstehen/Tierlaute unterscheiden).
-> Die Lautdifferenzierung ist Voraussetzung für ein Umdenken der Laute in die richtigen Buchstaben.

2.2. Akustische Differenzierung:

Auch Legastheniker können aus dem Gehörten Wörter, Silben, Reime oder Buchstaben erfassen oder ähnlich Klingendes unterscheiden.
-> Ein jedes Schulkind muss Silben identifizieren, Silben segmentieren, Reimwörter auditiv und visuell identifizieren. Hier ist es wichtig, dass der Legastheniker die ähnlich klingende Laute voneinander unterscheiden kann.

2.3. Akustisches Gedächtnis

Legastheniker sollten sich Gehörtes merken und wiedergeben können.
-> Ein legasthenes Schulkind muss die verschiedenen Laute, im Wort erkennen um problemlos schreiben zu können.

3. Raumlage/-orientierung bei Legasthenie

3.1. Körperschema

Legastheniker müssen Begriffe wie rechts-links, oben-unten, hinten-vorne unterscheiden können.
-> Ein legasthenes Schulkind muss Positionen im Raum richtig einschätzen können. Denn es muss wissen, von wo nach wo es im Heft schreiben muss und in welcher Zeile es liest.

3.2. Auge-Hand-Koordination

Legastheniker sollten ausmalen können, sowie einfache Gegenstände zeichnen können. Auf die richtige Stifthaltung ist hierbei zu achten.
-> So kann z.B. der Grund für eine mangelnde Auge-Hand-Koordination der Grund für Probleme beim Schreiben sein.

3.3. Raumzuordnung

Legastheniker müssen die Raumlage eines Objektes oder des eigenen Körpers im Raum erkennen (wird z.B. beim Ballspiel geübt).
-> Denn ein legasthenes Schulkind muss ähnlich aussehende Buchstaben (b-d-p-q) erkennen können. Auch bei der richtigen Reihenfolge von Buchstaben spielt die Raum-Lage-Wahrnehmung eine große Rolle.

4. Serialität bei Legasthenie


Auch Legastheniker können Ereignisse in der richtigen zeitlichen und räumlichen Reihenfolge sich merken oder bringen.
-> Das Einschätzen vom Raum-Zeitgefüge, Größen und Einheiten ist eine Grundlage zum Lesen und Schreiben.

4.1. Optische Serialität

Optische Eindrücke können der Reihe nach geordnet werden.
-> Dies ist die Voraussetzung um Buchstaben in die richtige Reihenfolge zu bringen.

4.2. Akustische Serialität

Wenn legasthene Kinder sich z.B. bei einem Satz merken, welches Wort zuerst gesprochen wurde.

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© Birgit Sommer